When I go toward you…

Du wirst nur mit der Tat erfaßt;
mit Händen nur erhellt;
ein jeder Sinn ist nur ein Gast
und sehnt sich aus der Welt.

Ersonnen ist ein jeder Sinn,
man fühlt den feinen Saum darin
und daß ihn einer spann:
Du aber kommst und giebst dich hin
und fällst den Flüchtling an.

Ich will nicht wissen, wo du bist,
sprich mir aus überall.
Dein williger Euangelist
verzeichnet alles und vergißt
zu schauen nach dem Schall.

Ich geh doch immer auf dich zu
mit meinem ganzen Gehn;
denn wer bin ich und wer bist du,
wenn wir uns nicht verstehn?

Rainer Maria Rilke, Das Stundenbuch
1.10.1899, Berlin-Schmargendorf

Only in our doing can we grasp you.
Only with our hands can we illumine you.
The mind is but a visitor:
it thinks us out of our world.

Each mind fabricates itself.
We sense its limits, for we have made them.
And just when we would flee them, you come
and make of yourself an offering.
.

I don’t want to think a place for you.
Speak to me from everywhere.
Your Gospel can be comprehended
without looking for its source.
.

When I go toward you
it is with my whole life.
...
.

I, 51 Rilke’s Book of Hours
Translated by Anita Barrows & Joanna Macy

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